Stärken die Verträge, die in Berlin zwischen Land und Hochschulen geschlossen werden, den Wissenschaftsstandort? Fördern sie Profilbildung und Exzellenz? Regen die Verträge eine Verzahnung gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Themen an?

Um Antworten auf diese Fragen zu finden, hat die Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen (LKRP), im Einvernehmen mit der Senatskanzlei Wissenschaft und Forschung, eine Evaluation der derzeit gültigen Hochschulverträge initiiert. Die Evaluation sollte prüfen, ob und wie das etablierte System der Hochschulverträge und der begleitenden leistungsbasierten Hochschulfinanzierung (LbHf) optimiert werden kann. Die Gruppe der Gutachterinnen und Gutachter unter Vorsitz von Professor Dr. Hans Jürgen Prömel hat nun ihr Gutachten an die LKRP und das Land Berlin übergeben.

Das Gutachten bestätigt, dass die Hochschulverträge dem Grunde nach das richtige Instrument für eine konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit der Hochschulen und des Landes sind. Die Gutachter*innen regen an, die Planungssicherheit für die Hochschulen durch einen höheren Sockelanteil in der Finanzierung zu stabilisieren. Zudem, so die Empfehlung, sollten die LbHf entschlackt und die Leistungsindikatoren überarbeitet werden. Dadurch sei sicherzustellen, dass die Indikatoren sich auf Leistungsbereiche beziehen, die von den Hochschulen selbst beeinflussbar sind und dass auch profilbildende Ziele der Hochschulen berücksichtigt werden können.

Der LKRP ist die zeitnahe Umsetzung der Empfehlungen des Gutachtens ein wichtiges Anliegen. Für diese gemeinsame Anstrengung von Land und LKRP müssen sich die Vertragsparteien, trotz der kurzen verbleibenden Frist für die Verhandlung der nächsten Verträge, Zeit nehmen. Die aktuellen Hochschulverträge enden mit Ablauf des Jahres 2022.

Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Vorsitzende der LKRP: „Ich danke den Gutachterinnen und Gutachtern sehr für ihre Sorgfalt und ihr Engagement. Das Gutachten zeigt eine Reihe wichtige Hausaufgaben für die LKRP und das Land auf. Wir haben mit den Hochschulverträgen ein gutes Instrument der Zusammenarbeit, das wir nun gemeinsam noch besser machen können.“